Ernst Pfister und Ulrich Goll fordern wieder eigenständiges Wirtschaftsministerium

v.l.n.r.:  Ernst Pfister, Paul Böhringer, Ulla Böhringer, Ulrich Goll und Maximilian Lenk

v.l.n.r.: Ernst Pfister, Paul Böhringer, Ulla Böhringer, Ulrich Goll und Maximilian Lenk

 

Ulrich Goll gemeinsam mit dem ehemaligen Wirtschaftsminister Ernst Pfister in Fellbach
Unternehmensführung Firma Hafner/Unternehmermittagessen mit Fellbacher Unternehmerschaft

Der FDP-Landtagsabgeordnete Ulrich Goll bekam am vergangenen Mittwoch prominente Unterstützung. Ernst Pfister, Wirtschaftsminister der Freien Demokraten in den Jahren 2004 bis 2011, besuchte gemeinsam mit dem ehemaligen Justizminister und dessen Zweitkandidat Maximilian Lenk, Fellbach. Nach einem Besuch der Firma Hafner kamen die FDP-Politiker mit Fellbacher Unternehmerinnen und Unternehmern im Hirsch in Fellbach-Schmiden zum Unternehmermittagessen zusammen.

Die Geschäftsführer der Philipp Hafner GmbH & Co. KG, Paul und Ulla Böhringer, begrüßten die beiden ehemaligen Landesminister im neu erbauten repräsentativen Firmensitz in Fellbach und führten sie durch die Büro- und Fertigungshallen des Unternehmens. Ulla Böhringer stellte das Familienunternehmen, welches im Bereich Fertigungsmesstechnik tätig ist und mittlerweile in vierter Generation geführt wird, vor.

Nach der Besichtigung diskutierten sie mit weiteren Führungskräften des Unternehmens über die Herausforderungen der Zukunft, wobei insbesondere das Thema Digitalisierung beleuchtet wurde. Ernst Pfister erläuterte die Bedeutung der digitalen Revolution, die sich im Gegensatz zu vorigen Entwicklungsschritten in einer viel rasanteren Art und Weise vollziehe, und kritisierte diesbezüglich die Bildungspolitik der grün-roten Landesregierung, die sich unnötigerweise an den grundlegenden Strukturen abarbeite, anstatt sich mit zukunftsweisenden Inhalten auseinanderzusetzen. Paul Böhringer klagte über die fehlenden politischen Impulse im Bereich der Breitbandinfrastruktur, ein Thema, welches beim Neubau des Unternehmenssitzes eine erhebliche Rolle spielte. Mitarbeiter verwiesen auf die zukünftige Herausforderung der Datensicherheit, die von mittelständischen Unternehmen nicht allein gestemmt werden könne.

Beim anschließenden Unternehmermittagessen deutete Ulrich Goll humorig die durchaus zweifelhafte Rolle Ernst Pfisters an, nach der Ressortumbildung von Grün-Rot der letzte Wirtschaftsminister Baden-Württembergs gewesen zu sein. Pfister und Goll verwiesen auf die Bedeutung eines eigenständigen Wirtschaftsministeriums, welches insbesondere die Themen Umwelt und Infrastruktur vereinigen sollte. Weiterhin sprachen sie sich für eine Stärkung der beruflichen Schulen aus, die im Zuge des von der Landesregierung angerichteten Bildungschaos zu kurz komme. Von Interesse für die Unternehmer war die Meinung des Waiblinger Landtagsabgeordneten zur Verkehrsinfrastruktur im Bereich Remseck, wobei man sich einig darüber war, diesbezüglich auf machbare und für alle Beteiligten akzeptable Konzepte zu setzen.

Auf die Frage nach einer Regierungsbeteiligung der FDP in Baden-Württemberg schloss Goll eine Beteiligung an einer Grün-geführten Regierung aus, wie dies von der FDP am vergangenen Wochenende auf einem kleinen Parteitag nahezu einstimmig beschlossen wurde. „Uns geht es nicht um Regierungsposten, sondern um die Umsetzung unserer Themen“, sagte Goll vor den Unternehmern.