Themenabend Bildungspolitik im Weingut Heid in Fellbach
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Fellbacher Weingut Heid hat der FDP-Landtagsabgeordnete Prof. Dr. Ulrich Goll die grün-rote Schulpolitik als ideologiegetrieben und unvernünftig kritisiert.
„Bis 2011 hatten wir ein gutes Schulsystem, das in bundesweiten Rankings immer Spitzenwerte erzielt hat. Mit der Einführung der Gemeinschaftsschule hat es die Kretschmann-Regierung innerhalb von nur wenigen Jahren geschafft, Lehrer, Eltern und Schüler komplett zu verunsichern“, so Goll. Dass die Lehrer-Verbände die Arbeit der Landesregierung insgesamt nur mit der Note 4 bewerten, spreche Bände. Um das Schlimmste für Eltern und Schüler abzuwenden, habe die FDP der grün-roten Landesregierung während der Legislaturperiode einen Schulfrieden angeboten, um die Probleme sachorientiert zu lösen.
Die FDP werde bei einer etwaigen Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl die Gemeinschaftsschule nicht abschaffen, aber deren Privilegierung gegenüber den anderen Schularten beenden. Im Kern ziele die grün-rote Schulpolitik letztlich auf eine Integration des Gymnasiums in die Gemeinschaftsschule. „Das ist für Liberale der falsche Weg. Weil junge Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Fähigkeiten und Bedürfnisse haben, muss man ihnen auch differenzierte und bedarfsgerechte Bildungsangebote an staatlichen und privaten Schulen machen.“
Das baden-württembergische Schulsystem sei eines der durchlässigsten. Jeder, der sich anstrenge und auch vom Elternhaus gefördert werde, habe die Möglichkeit einen guten Schulabschluss mit entsprechenden beruflichen Karrieremöglichkeiten zu erreichen.
Ulrich Lenk, Vorsitzender der FW-FDP-Gemeinderatsfraktion und Leiter der Kaufmännischen Schule in Waiblingen, kritisierte ebenfalls die einseitige Fixierung der Landesregierung auf die Gemeinschaftsschule und forderte eine Stärkung der beruflichen Schulen. In der Schulpolitik fehle insgesamt eine vernünftige Linie.